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  Was ist das Gewissen?
        Der  Mensch entdeckt in sich selbst eine Art Gesetz, das er sich nicht selbst  gegeben hat, dem er gehorchen muss und das ihn zur Liebe anhält und dazu Böses  zu unterlassen sowie Gutes zu tun.
        Dieses  „Gesetz“, man spricht vom Gewissen, lässt sich vom Menschen nicht beeinflussen.  Bei Zuwiderhandlung fühlt man sich schlecht, man bekommt Gewissensbisse, weil  man so gewissenlos gehandelt und Schuld auf sich geladen hat.
        Erfüllt  man dieses „Gesetzt“, folgt man seinem Gewissen, fühlt man sich gut, weil man  gewissenhaft gehandelt hat und ohne Schuld ist.
        Alle  Menschen machen diese Gewissenserfahrungen. Es gibt viele Versuche zu erklären,  was das Gewissen ist. Für die einen ist es eine Art inneres Gerät oder eine  Alarmanlage zur Kontrolle der eigenen Handlungen. Für die anderen ist es eine  Art innerer Richter, der die Handlungen des Menschen wertet, beurteilt und  mahnt. Für noch andere wiederum ist es eine Art Geigerzähler für Gut und Böse.  Manche sehen es an als ein 'Über-Ich', eine innere Autorität, die uns befiehlt,  richtet und droht und bei uns Schuldgefühle erzeugt und auch Aggressionen  bindet.
  Für  Christen ist das Gewissen die Stimme Gottes in uns, die ganz persönliche  Verbindung von Mensch und Gott. Es ist das Gesetz, das in der Liebe zu Gott und  dem Nächsten erfüllt wird. 
        Zum Gedicht: "Little Voice" - Kleine Stimme - von James Peecook 
  
  Wie entsteht  das  Gewissen?
    Zur  Entstehung des Gewissens tragen viele Faktoren bei. Diese sind z.B. die in einer  Gesellschaft herrschenden Regeln und Normen bzw. die gesellschaftliche Ethik,  Erziehung durch die Familie und Schule, Einfluss von Freunden usw. 
    Eine  Orientierungshilfe ist auch die Ethik der Bibel, durch die das Gewissen von  vielen Generationen seit mindestens drei Jahrtausenden beeinflusst wurde.  Regeln für das zwischenmenschliche Verhalten  werden uns mit den 10 Geboten und der Bergpredigt in der Bibel überliefert  sowie in vielen biblischen Glaubens- bzw. Beispielgeschichten, in denen uns positive  und negative menschliche Verhaltensweisen vor Augen geführt werden, aus denen  wir lernen können. 
    Mit diesen Verhaltensregeln hat die Bibel die europäischen  Gesellschaften und Kultur wesentlich geprägt.
  Das Wort 'Gewissen' und die Bibel
    Auch die Menschen zur Zeit des Alten und Neuen Testamentes  machten Gewissenserfahrungen, auch sie bezeichneten dieses innere „Gesetz“ als  Gewissen, das sie als Stimme Gottes betrachteten. So finden wir das Wort  „Gewissen“ in 
    Hiob 27,6; 1. Petrus 2,19; 1. Petrus 3,21; 2. Korinther 4,2; 1. Timotheus 4,2;  Apostelgeschichte 24,16; Römer 2,15; Römer 9,1; Römer 14,20.
    Paulus schreibt zum Beispiel in seinem Brief an die Gemeinde  in Rom (Römer 9.1):
„Für das, was ich sage, rufe ich Christus zum Zeugen an.  Auch mein Gewissen, in dem der heilige Geist zu mir spricht, bestätigt  mir, dass ich die Wahrheit sage.“
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  "Gewissen und Gewissenserfahrungen“ sowie  „Schuld und Vergebung“ sind 
    zwei Themen, die wir im  Zusammenhang  betrachteten.